Ich weiß garnicht so recht, wie ich diese Hymne für DIESES Buch nur beginnen soll… Eigentlich bin ich ja ein ganz ungeduldiger Mensch und würde am liebsten immer alles “jetzt und sofort” haben oder machen und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, sollte das im Idealfall direkt passieren. Mit dieser “jetzt und sofort” Hektik geht es mir auch immer bei neuen DVD´s oder neuen Büchern. Die Folie muss immer direkt runter und es ist ein tolles Gefühl ein gerade ausgepacktes Buch in den Händen zu halten und darin zu blättern.
Bei diesem Buch war es aber irgendwie anders aber das passt auch irgendwie zum ganzen Buch…
Als aller erstes finde ich, dass dieses Buch eigentlich garnicht wie ein normales Kochbuch aussieht. Man kennt es sonst immer so, dass die besten und schönsten Rezepte in Vollfarbe und riesen groß auf dem Cover abgebildet sind und direkt ins Auge springen. So ist es hier aber nicht – und das wäre mir fast zum Verhängnis geworden! Normalerweise bin ich ja jemand, der erst einmal nach dem Aussehen des Covers geht, aber dieses Cover ist so dezent und lässt erst einmal garnicht vermuten, dass sich dahinter ein (sooo tolles) Kochbuch mit über 200 vegetarischen und veganen Rezepten für jeden Tag verbirgt.
Mit Bedacht öffnete ich also vorsichtig die Folie denn als ich das Buch in den Händen hielt, fiel mein Augenmerk direkt auf den roten Punkt, in dem Jamie Oliver zu diesem Buch sagte: “Ein einfach brillantes Buch – modern, clever, schön und voller köstlicher Rezepte”. Recht hat er – soviel sei schon einmal verraten. Zum anderen klebte auf der Verpackung noch ein Aufkleber, dass dieses Buch weltweit das erste Buch aus Apfelpapier sei, welches aus Apfelresten hergestellt wird.
Ja ja, das am Buch riechen konnte ich mir dabei auch nicht verkneifen^^ Es riecht aber nicht nach Apfel 😉
Die Rückseite des Buches überzeugt durch ein wirklich super sympathisches Foto der Autorin Anna Jones. Man findet sowohl eine Beschreibung des Buches, “privaten” Worten von Jamie Oliver an seine ehemalige Mitarbeiterin Anna sowie eine kurze Beschreibung Annas..
Die inneren Werte:
Wenn man durch das Buch blättert, fällt einem ziemlich schnell auf, dass es kein rein weißes Papier ist, was aber überhaupt nichts ausmacht. Nach dem Inhaltsverzeichnis folgt ein Vorwort von Jamie Oliver, der großartige Worte für seine früherige Auszubildende (die Autorin hatte vor 11 Jahren die Ausbildung bei Jamie Oliver im „Fifteen“ in London angefangen) findet. Er lobt Anna führ Ihr Buch und sagt, dass Anna uns mit diesem Buch auch vor Augen führen will, wie man ein Rezept abwandelt, weiterentwickelt und gar perfektioniert. Auf den nächsten Seiten nimmt Anna uns mit und erzählt uns, was sie von diesem Buch erwartet, sie erzählt ein bisschen, wie sich unsere Ernährungsweise verändert, wie sich ihre Art zu kochen verändert und welche Zutaten sie dabei entdeckt hat. Anna lässt uns auch daran teilhaben, wie sie ihre Rezepte zusammenstellt. Diese Anleitung kann man gut gebrauchen, wenn einem mal nicht danach ist, sich strikt an ein Rezept zu halten aber sich nicht traut, komplett alles alleine auszuwählen. Es macht total Spaß diese Seiten zu lesen, denn es ist wirklich interessant und einfach layoutet und gibt dem Buch Charakter!
Insgesamt hat das Buch 360 Seiten unter anderem in 11 Rezept-Kategorien unterteilt:
M(ein) Grund zum Aufstehen
Für zwischendurch
Eine Schüssel Brühe, Suppe oder Eintopf
Salate zum Satt- und Glücklichessen
Einfaches für mittags, Entspanntes für abends
Herzhafte Gerichte und Ideen für hungrige Horden
Gemüse als Begleitung
Süßes Finale
Kuchen, Brot und mehr
Und was gibt’s zu trinken?
Konfitüre, Chutney, Brühe und andere nützliche Dinge
Mein erster Gedanke, als ich das Buch durchgeblättert habe, war „Wenn das 1. Rezept Porridge ist, kann es ja nur ein gutes Buch sein“, denn dann bin ich in Gedanken schon wieder bei meinem Liebsten und freue mich schon, ihm am Wochenende diesen super aussehende Porridge zu machen 🙂
Jedes Rezept fängt mit einer kleinen Anekdote oder Beschreibung an, wieso dieses Rezept im Buch gelandet ist, an was dieses Rezept die Autorin erinnert, oder welche Lebensmittel alternativ eingesetzt werden können. Die Texte sind meist sogar länger als die Rezeptbeschreibung selbst, und macht die Autorin noch sympatischer. Es macht wahnsinnig viel Spaß das zu lesen und macht einem noch mehr Freude das Rezept nachzukochen. Die Bilder im Buch sind durchweg sehr schön und ohne viel schnick-schnack fotografiert und könnten so 1:1 in einem Jamie-Oliver Buch zu finden sein. Leider hat allerdings nicht jedes Rezept ein Bild.

Im Buch verteilt gibt es immer mal wieder grünliche Seiten. Ich nenne sie mal “Freestyle-Seiten”. Dort zeigt Anna Jones für unsere kreativen Tage, wie wir Lebensmittel miteinander kombinieren können. Zum Beispiel zeigt sie uns, welches Frühstücksobst für welche Jahreszeit geeignet ist, dass man 1000 Variationen von einer Suppe machen kann oder welche Zutaten man für einen Salat braucht, um eine gelungene Kombination aus Aroma, Konsistenz und Farbe hinzubekommen. Sie verrät uns auch, was man für Möglichkeiten hat, ganz einfach verschiene Pestos herzustellen oder auch ein bisschen Warenkunde, welche Mehle oder Körner es gibt und welche man verwenden sollte.
Am Ende des Buches gibt es sowohl ein Rezeptregister (A – Z) als auch ein Zutatenregister (A wie Agavendicksaft – Z wie Zuckerschoten). Es gibt sogar extra ein Register für alle veganen oder glutenfreien Rezepte. Ich brauche das zwar nicht, aber für die, die es von Bedeutung ist, ist dies sicherlich hilfreich.
Fazit: Ich habe inzwischen schon 5 Rezepte aus diesem Buch getestet und bin wirklich begeistert! Alle Gerichte schmecken richtig gut, sind leicht zuzubereiten und (anders als bei Jamie Oliver) meist mit Zutaten zu kochen, die man im Discounter oder Supermarkt leicht bekommt. Es ist ein sehr individuelles Buchdesign ohne Kitsch und Schnörkel sondern dezent gehalten und eben aufs wesentliche Konzentriert: auf die Rezepte.
Das Buch bekommt von mir ganz ganz große 5 von 5 Muffins. Ich würde sogar noch einen 6ten Muffin drauflegen und eins sage ich euch, ich werde mit einer der ersten Personen sein, die “a modern way to cook”, das nächste Buch von Anna Jones, in den Händen halten wird :D!
Dieses Buch wurde mir durch die Plattform www.bloggerportal.com zur Verfügung gestellt. Meine Lobeshymne wurde dadurch aber nicht beeinflusst, denn es ist tatsächlich eines der besten Bücher, die ich in der letzten Zeit in der Hand gehalten habe! Schön, dass ich dieses Buch noch vor Weihnachten entdeckt habe denn ich werde es sicherlich mindestens noch 2 mal kaufen und unter den Weihnachtsbaum legen.
Zwei Rezepte aus dem Buch für euch:
Blaubeer-Pie-Porridge
Zutaten (für 2 Personen):
2 Handvoll Amaranth
2 Handvoll Haferflocken
500ml Milch nach Wahl
200g Blaubeeren
1 EL Ahornsirup
1 TL Zimt
Saft von ½ Zitrone
So wird´s gemacht:
- Zuerst für den Porridge den Amaranth und die Haferflocken mit der Hälfte der Milch in einen Topf geben und erhitzen, bis alles sanft köchelt. 20 Minuten köcheln lassen, nach Bedarf die restliche Milch zugießen danach etwas heißes Wasser unterrühren, falls der Porridge zu fest erscheint.
- Während der Porridge kocht, die Blaubeeren mit Ahornsirup, Zimt und Zitronensaft in einen anderen Topf geben und bei mittlerer Temperatur erwärmen. Einige Blaubeeren mit einem Holzlöffel zerdrücken, damit sich eine dunkelviolette Sauce bildet; ein paar Blaubeeren ganz lassen. Die Blaubeeren sind fertig, wenn ein Großteil des Saftes so eingekocht ist, dass die Zutaten eine konfitürenartige Konsistenz angenommen haben.
- Der Porridge ist fertig, sobald die Amaranthkörnchen weicher geworden sind und sich mit den cremigen Haferflocken verbunden haben, jedoch noch etwas Biss aufweisen.
- Zum Servieren den Porridge in Schüsseln verteilen, dann die Blaubeeren und nach Belieben noch etwas Ahornsirup darübergeben. Ein Dessert zum Frühstück!
Am-liebsten-jeden-Abend-Pizza
Zutaten:
Pizzateig:
1 mittelgroßer Blumenkohl, in große Stücke geschnitten
100g gemahlene Mandeln
100g Haferflocken
1 kräftige Prise Oregano
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 Eier, verquirlt
Olivenöl
Für den Belag:
200g stückige Tomaten (aus der Dose)
1 großes Bund Basilikum
1 Kugel Mozzarella
2 Handvoll grünes Blattgemüse ( Blattspinat oder Rucola)
½ Fenchelknolle, mit einem Sparschäler in dünne Scheiben geschnitten
Pecorino zum Bestreuen
So wird´s gemacht:
- Den Backofen auf 200°C Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Blumenkohl im Mixbehälter der Küchenmaschine zu einer reiskorngroßen Konsistenz zerkleinern. In eine Schüssel geben, dann Mandeln, Haferflocken, Oregano, Salz und Pfeffer hinzufügen und von Hand vermischen. In die Mitte eine Mulde drücken und die Eier hineingeben. Alles vermischen und von Hand zu einer Kugel formen. Der Teig ist etwas feuchter und weniger fest als normaler Pizzateig.
- Das Backpapier mit etwas Olivenöl bestreichen, dann die Teigkugel mittig draufsetzen und mit den Händen so ausbreiten, das ein etwa s1/2 cm dicker Boden entsteht, der am Rand etwas höher ist. Im Ofen 20 Minuten backen, bis er gerade eben goldgelb gefärbt ist. Inzwischen die Tomaten mit der Hälfte des Basilikums, einer kräftigen Prise Salzt und Pfeffer und einem großzügigen Schuss Olivenöl im Mixbehälter der Küchenmaschine pürieren.
- Den Boden aus dem Ofen nehmen. Den Ofen auf 220°C Umluft hochschalten. Die Tomatensauce gleichmäßig auf dem Boden verteilen, mit dem Mozzarella, dem Blattgemüsen und den Fenchelscheibchen belegen, mit etwas Öl beträufeln und 8 Minuten im Ofen backen.
- Nach dem Backen mit dem restlichen Basilikum bestreuen, mit Öl beträufeln und etwas Pecorino darüberreiben.