{Buchrezension} Mampf: Ein Jahr, ein Paar, ein Topf

9783455378207Auf einmal ging ein Bild durch Instagram und Facebook – ein Buchcover mit dem Titel “Mampf: Ein Jahr, ein Paar, ein Topf”. Das Interesse war geweckt und jeder fragte sich “Was ist das wohl für ein Buch?! Ist es jetzt eher ein Taschenbuch oder ein Kochbuch…”. Ich habe einen Blick ins Buch gewagt und erzähle euch heute etwas darüber.

 

Für mich ist es ein Kochbuch mit Anekdoten und vielen Rezepten für die Tasche… ja, das wird es wohl sein.

Auf dem Buchcover bekommt man noch die Informationen, dass Anna König und Holger Wenzl die Autoren des Buches sind. Sie nennen sich im Internet Fritze und Fratze und bloggen auf derultimativekochblog.com.

 

Der Klappentext beschreibt das Buch eigentlich am aller besten:

“Mit 101 Rezepten aus aller Welt – mal vegetarisch, mal vegan, mal glutenfrei, immer mit Obst und Gemüse der Saison – führen Anna König und Holger Wenzl kulinarisch durch das Jahr. Serviert werden außerdem Anekdoten über das Zusammenleben.”

Ein neues Kapitel beginnt immer auf der rechten Buchseite mit Angabe des Monats – dabei ein Bild von Fritze und/oder Fratze in lustigen Posen.

Auf der linken Buchseite davor bekommen wir eine kleine Übersicht welche Produkte aktuell in dem Kapitelmonat Saison haben. Dieses wird unterteilt in Freilandware großes Angebot, Freilandware kleines Angebot sowie Lagerware.

Darunter folgt eine Auflistung der Rezepte, die wir in diesem Kapitel finden werden.

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Das 1. Kapitel “Januar” beginnt mit einem “Tagebucheintrag” von Fratze. Sie schreibt am 1. Januar um 6 Uhr dass sie (mit Konfetti im Haar) aufwacht und sich wie überfahren fühlt und den Mann neben sich nicht erkennt -> natürlich ironisch. Um 9 Uhr werden die Gedanken klarer und das Kopfweh und die Übelkeit größer. Wir erfahren, dass der Mann neben ihr Fritze ist und sie mit ihm seit 8 Jahren zusammen ist. Seit einem Jahr leben sie gemeinsam in London. Um 12 Uhr wird auch Fritze wach. Um 12:30 Uhr schreibt Fratze, dass sie Kaffee riecht und geklapper hört – Fritze scheint in der Küche zu sein. 45 Minuten später gibt es das 1. Frühstück in diesem Jahr im Bett. Es gibt “Brot mit Guacamole, Lachs & Rührei” mit einem “Kater-Saft” aus Grapefruit, Äpfeln, Karotten, Sellerie und Ingwer.

Beide Rezepte werden gemeinsam auf einem Bild abgedruckt.

 

Blättert man auf die nächste Seite, erscheint das Datum des 5. Januars. Nach einem – ja, bleiben wir mal bei Tagebucheintrag – ist das Rezept namens “Die ultimative rote Linsensuppe” abgedruckt. Die Fotos zu den Rezepten sind oft sehr simpel gehalten aber ansprechend.

Mein liebster Tag ist der 8. Februar. Ich zitiere:

 

„FRATZE

Boah. Heute habe ich ECHT keinen guten Tag. Alles nervt mich kolossal. Und als hätte ich nicht schon genug zu tun mit meinem unsteten Innenleben… was macht mein Freund? Also: Ich habe einen prächtigen Pizzateig gemacht, mit stundenlangem Gehenlassen und Pipapo. Dann übernimmt dieser Horst von Freund das Zepter. Und.. ahhh… ich bekomme schon wieder Aggressionen. Er rollt den Teig aus, belegt ihn dick und fett auf dem Küchentisch. Dann, beim Transferieren auf das Backblech, reißt der Teig und alles ist ´ne Pampe. Wie kann man so dämlich sein? Jeder Säugling weiß doch, dass man Pizzen AUF dem Blech belegt. Ich habe daraufhin so reagiert, als hätte er den Zweiten Weltkrieg angezettelt und alles, auch die zweite Pizzakugel und ALLES, ALLES, ALLES andere in den Müll geschmissen und ein wenig geschrien. Jetzt bin ich fürchterlich traurig.

 

FRITZE

Heute ist einer dieser Fratze-Tage, die lieber unerwähnt bleiben sollten. Ich werde sie jetzt mal eine Stunde ausmotzen lassen und in der Zwischenzeit Pizzen von der Pizzeria und eine schöne Flasche Wein holen. Das Gute an meiner Fratze ist in all ihrer Absurdität, dass alles schnell wieder im Lot ist.

 

FRITZE & FRATZE

Wir haben uns wieder recht gerne und essen Pizza …“

Hach, diese Mischung aus Perfektionismus und Ungeduld gepaart mit vielen Hochs und Tiefs und verschiedenen Launen aber dennoch die schnelle Begeisterungsfähigkeit – ich kenne es nur zu gut 😉

Nach dem Februar Kapitel folgen März, April und der Mai. Überall gibt es lustige Geschichten, Anekdoten aus dem Zusammenleben und viele Rezepte.

 

Im Juni Kapitel gibt es beispielsweise folgende Rezepte:

  • Tajine mit Huhn, Oliven und Zitronen
  • Regenbogen-Sommerrollen & Erdnussaucen
  • Grüne Spargelquiche
  • Wassermelone mit Feta & Minze
  • Grünes Fisch-Curry
  • Salat mit Rinderfilet, Kartoffeln & Radieschen
  • Ginger-Todu-Stir-Fry
  • Super-Smoothie
  • Mangold-Walnuss-Pasta

 

An jedem Rezepte steht immer dabei, ob es vegan, vegetarisch, mit Fleisch oder Fisch & Meeresfrüchten oder sogar Glutenfrei ist. An manchen Rezepten ist auch vermerkt, aus welchen Ländern sie stammen. Am Anfang des Buches gibt es dafür eine Legende auf der die Symbole für vegan, vegetarisch etc. stehen und insgesamt 23 Länder mit Flagge und Name abgedruckt sind.

Die Kapitel ziehen sich so durch (keine negative Wertung!!!).

Das Dezember-Kapitel ist sehr mit und durch Weihnachten geprägt. Es gibt Dodi´s Festmenü. Nach dem Dezember folgt noch ein kurzes “Januar 2”-Kapitel. Im gewöhnten und geliebten Fritze und Fratze-Humor lesen wir genau den Tagebucheintrag von vor einem Jahr den Fratze damals geschrieben hat. Fritze benutzt genau diesen Text und ändert in aus der Sicht von ihm um. Dieses Jahr startet mit unglaublich leckeren “Buchweizenpancakes mit Bacon & Ahornsirup”.

Zum Ende des Buches folgt ein bisschen Werbung für ihren Blog und eine kurze Danke-Seite.

Das Register am Ende des Buches ist in die Kategorien Frühstück, Kleine Mahlzeiten, Hauptspeisen, Suppe, Salat, Süss und Getränke eingeteilt und listet die passenden Rezepte dazu auf.

 

Fazit: Ein spannendes Buch!!! Vom Aufbau erinnert es etwas an Nigel Slater der diesen Januar bis Dezember Stil auch führt. Fritze und Fratze scheinen lustige Menschen mit gutem Geschmack zu sein. Danke für dieses lustige Buch voll mit leckeren Rezepten.

“Mampf: Ein Jahr, ein Paar, ein Topf” ist am 27. Februar 2016 erschienen. Die beiden Autoren Anna König und Holger Wenzl haben hier ein individuelles und persönliches Buch geschrieben. Sie haben keine Scheu sich zum Horst zu machen, sind authentisch und mit viel Witz und Charm bei der Sache. Das Buch kostet 16 € und ist im Atlantik Verlag erschienen. Es beinhaltet 101 Rezepte auf 256 Seiten.

 

Das Buch bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.

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Der Atlantik Verlag hat mir dieses Buch zu Rezensionszwecken kostenlos zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.

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