Mein Freund hielt das Buch “Eis genießen: Verführerische Rezepte” in der Hand und sagte nach einem kurzen blättern durch das Buch im O-Ton “Ich weiß nicht, ich bin ja der Meinung, dass man Eis nicht selbst machen kann”
Mein Gedanke: “Challenge accepted”!
Schauen wir mal, was dieses Buch zu bieten hat und probieren wir den Herrn im Haus doch einmal davon zu überzeugen, dass man Eis doch selbstmachen kann. Wir haben (leider) keine Eismaschine und ich bin gespannt, ob wir in dem Buch auch schöne Dinge für uns finden werden, die wir ohne Eismaschine und Erfahrung herstellen können…
Das Vorwort beginnt mit den Worten “Hausgemachtes Eis schmeckt um Klassen besser als jede gekaufte Variante – versprochen” – dies ist ja schon einmal die perfekte Kampfansage zu meiner Challenge 😉
Weiter heißt es, dass das Buch eine Vielzahl von verschiedenen Kreationen bietet – ob Sorten wie Orange-Sauerrahm oder Spielereien wie Eis-Donuts oder Apfelstrudel-Eisriegel soll alles im Buch dabei sein. Die darauf folgenden Buchseiten stehen unter der Überschrift “Kleine Eistheorie”. Hier wird erst einmal der Unterschied zwischen cremigem und fruchtigem Eis erklärt. Später wird über die Konsistenz, die Hauptbestandteile und die Haltbarkeit und Aufbewahrung berichtet.
Bevor das erste Kapitel startet ist schon das erste Rezept – für selbstgemachte Eiswaffeln – abgedruckt. Eine gute Grundlage für selbstgemachte Eiskugeln 🙂
Das erste Kapitel heißt “Eiscreme & Sorbet”. Das Sorbet ist im Prinzip eine Sorte des Speiseeises. Während unser “normales” Speiseeis aus Milch und Sahne gemacht wird, wird Sorbet eigentlich ohne Milch oder Sahne zubereitet. Hier guckt man eher, dass neben Wasser, Eischnee und Zucker der Fruchtanteil bei einem Sorbet bei mindestens 25% liegt.
Gespannt war ich auf das erste Rezept: Himbeer-Kokos-Eis. Das klingt toll ist aber erst einmal für die Eismaschine gedacht. Das Nougateis – mein Favorit – kann man ohne Eismaschine machen und klingt auch nicht zu schwierig. Es folgen spannende Rezepte wie das grüne “Pistazien-Amaretto-Eis”, “Rosmarineis mit pochiertem Pfirsich”, “Mango-Passionsfrucht- Sorbet”. Neben weiteren Favoriten wie dem “Mokka-Kardamom-Eis” oder dem “Schokoeis mit Chili-Kirsch-Sorbet” gibt es auch ein Rezept für ein “Pfeffereis mit Kirschgrütze”
Das zweite Kapitel “Eis am Stiel” gefällt mir richtig gut! Hier genießt auch auf jeden Fall das Auge mit. Neben “Brombeer-Sauerrahm-Ice-Pops” oder “Aprikosen-Mascarpone-Paletas” zieht auch das “Sangriaeis am Zimtstiel” alle Augen auf sich. Als knifflig aber spannend empfinde ich das Rezept für “Gebackenes Bananeneis”!
Im Kapitel 3. geht es um “Eisparfait & -Konfekt”. Eisparfait nennt man auch Halbgefrorenes und dieses Eis ist bekannt dafür, dass es nicht in die Eismaschine muss. Eiskonfekt kennt quasi jeder aus dem Kino. Letzteres stelle ich mir etwas schwieriger in der Herstellung vor und bin auf die Rezepte gespannt. Das Kapitel startet mit einem spannenden Rezept für ein “Basilikum-Quark-Parfait mit Balsamicoerdbeeren” – Ob das wohl schmeckt? Es folgen Rezepte für “Eiskonfekt mit Karamellcreme”, “Mohneis-Soufflé mit Cassisfeigen” oder “Kürbiskern-Parfait mit Holunderbeerenkompott”. Dieses Kapitel beinhaltet insgesamt 8 Rezepte. Ich bin auf jeden Fall von der Auswahl der Rezepte begeistert.
“Eistorten & Spielereien” nennt sich das 4. Kapitel. Mit diesen Rezepten lässt sich ordentlich Eindruck bei Gästen schinden: “Konfetti-Eistorte”, “Tiramisu-Eistorte”, “Marmorgugelhupf” oder “Frozen Cheescake mit Passionsfrucht” sind knaller Torten. Spielereien fürs Auge sind auf jeden Fall die “Eis-Donuts” und die “Frozen Cupcakes”.
Seit dem Inhaltsverzeichnis bin ich schon die ganze Zeit auf das 5. Kapitel “Eiscocktails & Granites” gespannt. Auf der “Startseite” des Kapitels steht, dass Granité eine sorbethähnliche Süßspeise aus Italien ist. Durch die leicht körnige Konsistenz knirscht sie im Mund und bietet zudem eine echte Erfrischung und tollen Geschmack. Die Eiscocktails wie zum Beispiel der “Frozen Wodka Lemon” oder das “Blue Ice” sind sicherlich perfekt für den nächsten lauen Sommerabend mit Freunden auf dem Balkon. Diese Eiscocktails sind hochprozentig und erfrischend zugleich. Weitere Highlights sind auf jeden Fall für mich das “Pina-Colada- Granité” und der “geeiste Bananen-Milchshake” (mit etwas Kokoslikör). Zu jedem Rezept gibt es sehr schöne und professionelle Food-Fotos – diese wurden übrigens von Oliver Brachat gemacht. Die Rezepte wirken ordentlich und aufgeräumt. Die Schrift wirkt groß und man kann alles übersichtlich lesen. Unter der großen und immer anders aussehenden Überschrift folgt die Anzahl der Personen, auf die das Rezept ausgelegt ist. Auf der linken Seite stehen die Zutaten aufgelistet und vermerkt, was die Zubereitungs- und Gefrierzeit beträgt. Neben der Zutatenliste stehen die Zubereitungsschritte mit Nummerierungen auf der rechten Seite.
Das letzte Kapitel “Soßen & Toppings” ist quasi das i-Tüpfelchen. Warme Soße oder Grütze, frische Früchte oder ein paar Streusel machen ein Eis noch toller. Hier im letzten Kapitel bekommen wir die perfekten Rezepte dazu geliefert. Ob eine aromatische Fruchtsoße, süßes Basilikumpesto, hauchzarte Fruchtblätter oder viele verschiedene Grützen und Soßen. Göttlich!!! Von Mainstream wie die Vanillesoße bis hin zur Schoko-Whiskey-Soße für harte Männer ist alles dabei. Es folgt noch ein Rezept für knusprige Schoko-Kokos-Taler die man zum Eis reichen kann. Ganz zum Schluss gibt es noch ein paar Rezepte für das ideale Topping: Brioche-Croutons, Gewürzstreusel, Curry-Bananen-Aromazucker oder Karamellnüsse. <3 <3 <3
Das Buch schließt mit einem A – Z Register ab.
Fazit: Der Autor Andreas Neubauer hat hier gemeinsam mit dem Hölker Verlag ein klasse Buch auf die Beine gestellt! Für mich das Must-Have-Sommerbuch in diesem Jahr! Auch meinen Freund konnte ich inzwischen überzeugen. Eis ist ja so viel mehr als eine Kugel Vanille oder ein Wassereis! Nun muss der Sommer nur noch kommen um all die Leckereien zu testen. Für die Rezepte des ersten Kapitels “Eiscreme & Sorbet” benötigt man tatsächlich fast immer eine Eismaschine – die restlichen Kapitel kommen ohne aus.
Das Buch aus dem Hölker Verlag bietet auf 168 Seiten insgesamt 57 Eis-Rezepte und diverse Soßen und Toppings. Das Buch wurde im Januar 2016 veröffentlicht und kostet 19,90 Euro. Die Männer Neubauer und Brachat haben hier tolle Arbeit geleistet und ein tolles Buch auf die Beine gestellt.
Ich werde es auf jeden Fall weiter empfehlen und gebe diesem Buch 5 von 5 Sternen.
Ein herzliches Dankschön an den Hölker Verlag für dieses Buch!